Tiefeninformationen in Inland ENC

Für die abladerelevanten Streckenabschnitte des Rheins stehen Tiefeninformationen zur Verfügung.

Die betreffenden Streckenabschnitte, das verwendete Peilverfahren, das zuständige Peilbüro und die Aktualität des Peilergebnisses ist in nachfolgender Liste erfasst:

Stand: Oktober 2009

Für die Erfassung der Tiefen wird aus linien- oder flächenhaften Peilungen über ein Sohlenmodell ein Tiefenlinienplan in 10 cm Tiefenstufen, bezogen auf den GlW, entwickelt. Die Tiefenwerte werden auf NN umgerechnet. Die Tiefenlinien werden plausibilisiert und generalisiert. In der Inland ENC werden sie dann nach Konvertierung in das Inland ECDIS Format als Tiefenfläche hinterlegt.

Für den Streckenabschnitt Rhein-km 508,5 - 546,3 und Rhein-km 640 - 688 ist dem System ein mathematisches Wasserspiegel-Lagenmodell hinterlegt, das Wasserspiegellagen in 5 cm Abstand auf NN bezogen liefert. Jede Linie ist einem Richtpegel zugeordnet. Es ist somit möglich, die Tiefeninformationen bezogen auf den aktuellen Wasserstand anzuzeigen. Nach Eingabe des aktuellen Pegelstandes (z. B. aus ELWIS oder NIF) und der gewünschten Wassertiefe (Tiefenanspruch) wird auf dem Bildschirm der Fahrstreifen angezeigt, welcher seiner Angabe "Tiefenanspruch" entspricht.

Ist dieses Wasserspiegel-Lagemodell nicht vorhanden, können die Tiefenansprüche nur auf den GlW bezogen dargestellt werden.

Die Tiefeninformationen für die Strecken:

• Donau-km 2342 (Straubing) bis Donau-km 2319 (Vilshofen) ^*)
• Elbe-km 264 (Rodleben) bis Elbe-km 291 (Saalemündung)

werden z. Z. erstellt bzw. sind in Planung.

Die Herausgabe von Tiefeninformationen ändert nichts an Art und Umfang der von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) bisher wahrgenommenen Verkehrssicherung. Dies bedeutet, dass auch weiterhin eine Fahrrinne bestimmter Breite (Sollbreite) und Tiefe (Solltiefe) im Rahmen des Möglichen und Zumutbaren vorgehalten und von der WSV turnusmäßig überprüft wird. Die Tiefeninformationen in den Inland ENC sind nicht Gegenstand der Verkehrssicherungspflicht. Sie sind vielmehr eine Zusatzinformation der WSV. Da die Flusssohle naturgemäß einer stetigen Veränderung ausgesetzt ist, hat der Schiffsführer diesen Sachverhalt eigenverantwortlich im Hinblick auf die Abladung und die Nutzung der zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelten Tiefeninformation (Momentaufnahme) Rechnung zu tragen.

Fahrzeuge, die mit einem Inland ECDIS ausgestattet sind und dieses als nautische Hilfe nutzen, haben kein Vorrecht gegenüber der anderen Schifffahrt.

^*) Auf dem Streckenabschnitt Donau-km 2265 bis Donau-km 2275 wurden für einen Testbetrieb mit mehreren Schiffen der gewerblichen Schifffahrt Tiefeninformationen erstellt.