Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

Anlage 8 - Bezeichnung der Wasserstraße

I. Allgemeines

1. Schifffahrtszeichen

Schifffahrtszeichen zur Bezeichnung der Wasserstraße, der Fahrrinne und von gefährlichen Stellen und Hindernissen im und am Fahrwasser werden nicht durchgehend gesetzt.

Ein schwimmendes Schifffahrtszeichen wird etwa 5 m außerhalb der zu bezeichnenden Begrenzungen verankert.

Eine Buhne oder ein Parallelwerk kann durch ein schwimmendes oder festes Schifffahrtszeichen bezeichnet sein. Dieses ist im Allgemeinen vor, zwischen oder auf dem Buhnenkopf und Parallelwerk angebracht.

Von einem Schifffahrtszeichen muss ein ausreichender Abstand gehalten werden, da sonst Gefahr besteht, zu raken oder aufzulaufen.

Ein Schifffahrtszeichen kann mit Taktfeuer ergänzt werden.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen der zuständigen Behörde kann es zur Beeinträchtigung eines Schifffahrtszeichens kommen; eine Tonne kann versenkt oder abgetrieben werden, ein Feuer kann durch äußere Einwirkungen zum Erlöschen kommen. Bei Hochwasser oder Eisgang kann die Betonnung vorübergehend eingezogen werden. Den Schifffahrttreibenden obliegt es, bei der Benutzung der Schifffahrtszeichen diese Risiken zu beachten.

2. Begriffe

Feuer:
Licht mit Kennung, das der Befeuerung dient.

Festfeuer:
Ununterbrochene Lichterscheinung von gleichbleibender Stärke und Farbe.

Taktfeuer:
Ein in kennzeichnendem Rhythmus aufleuchtendes Feuer mit regelmäßiger Wiederkehr.

Es werden verwendet:

  • ununterbrochenes Feuer mit Einzelunterbrechung: Ubr.

    Ununterbrochenes Feuer mit Einzelunterbrechnung

    oder
    mit Gruppen von Unterbrechungen
    Beispiel: 2 Unterbrechungen: Ubr. (2)

    oder mit Gruppen von Unterbrechungen (2 Unterbrechungen)

  • Gleichtaktfeuer: Glt.

    Gleichtaktfeuer

  • Blitzfeuer mit Einzelblitzen: Blz

    Blitzfeuer mit Einzelblitzen

    oder
    mit Gruppen von 2 Blitzen: Blz. (2)

    oder mit Gruppen von 2 Blitzen

    oder
    mit Gruppen von 2 + 1 Blitzen: Blz. (2 + 1)

    oder mit Gruppen von 2 + 1 Blitzen

  • Funkelfeuer mit dauerndem Funkel: Fkl.

    Funkelfeuer mit dauerndem Funkel

    oder
    mit Gruppen von Funkeln
    Beispiel: 3 Funkel: Fkl. (3)

    oder mit Gruppen von Funkeln (3 Funkel)

    Beispiel: 9 Funkel: Fkl. (9)

    Beispiel 9 Funkel

    oder
    mit Gruppen von Funkeln und 1 Blink
    Beispiel: 6 Funkel + 1 Blink: Fkl. (6) + Blk.

    oder mit Gruppen von Funkeln und 1 Blink

  • Schnelles Funkelfeuer mit dauerndem schnellen Funkel: SFkl.

    Schnelles Funkelfeuer mit dauerndem schnellen Funkel

    oder
    mit Gruppen von schnellen Funkeln
    Beispiel: 3 schnelle Funkel: SFkl. (3)

    oder mit Gruppen von schnellen Funkeln (3 schnelle Funkel)

    Beispiel: 9 schnelle Funkel: SFkl. (9)

    Beispiel 9 schnelle Funkel

    oder
    mit Gruppen von schnellen Funkeln und 1 Blink
    Beispiel: 6 schnelle Funkel + 1 Blink: SFkl. (6) + Bkl.

    oder mit Gruppen von schnellen Funkeln und 1 Blink (6 schnelle Funkel + 1 Blink

Ein Funkelfeuer wird mit 60 Lichterscheinungen/Minute und ein schnelles Funkelfeuer mit 100 bis 120 Lichterscheinungen/Minute ausgesendet. Ein Blink wird als Lichterscheinung von mehr als zwei Sekunden Dauer sichtbar.

Ein Feuer mit Einzelunterbrechung oder Einzelblitzen und mit Gruppen von drei Unterbrechungen oder drei Blitzen wird als Feuer mit ungerader Kennung bezeichnet. Ein Feuer mit Gruppen von zwei und vier Unterbrechungen oder Blitzen wird als Feuer mit gerader Kennung bezeichnet.

II. Bezeichnung der Fahrrinne

1. Rechte Seite

Bild 1 - Bezeichnung der Fahrrinne - Rechte Seite

Bild 1

Farbe: rot
Form: Stumpftonne, Tonne mit Toppzeichen, Leuchttonne, Schwimmstange (Spiere)
Toppzeichen (wenn vorhanden): roter Zylinder (in der Regel als Radarreflektor)
Feuer (wenn vorhanden): rotes Taktfeuer

2. Linke Seite

Bild 2 - Bezeichnung der Fahrrinne - Linke Seite

Bild 2

Farbe: grün
Form: Spitztonne, Tonne mit Toppzeichen, Leuchttonne, Schwimmstange (Spiere)
Toppzeichen (wenn vorhanden): grüner Kegel - Spitze oben - (in der Regel als Radarreflektor)
Feuer (wenn vorhanden): grünes Taktfeuer

3. Spaltung

Bild 3 - Bezeichnung der Fahrrinne - Spaltung

Bild 3

Farbe: rot-grün waagerecht gestreift
Form: Tonne mit Toppzeichen, Leuchttonne
Toppzeichen (wenn vorhanden): rot-grün waagerecht gestreifter Ball (in der Regel als Radarreflektor)
Feuer (wenn vorhanden): weißes Funkel- oder Gleichtaktfeuer: Fkl. oder Glt.

Erforderlichenfalls zeigt ein rotes zylinderförmiges oder ein grünes kegelförmiges Toppzeichen über dem Zeichen für die Fahrrinnenspaltung an, an welcher Seite die Vorbeifahrt erfolgen soll.

4. Abzweigung, Einmündung, Hafeneinfahrt

4.1 Rechte Seite der durchgehenden Fahrrinne/linke Seite der abzweigenden oder einmündenden Fahrrinne

Bild 4a - Bezeichnung der Fahrrinne - Rechte Seite der durchgehenden Fahrrinne/linke Seite der abzweigenden oder einmündenden Fahrrinne

Bild 4a

Farbe: rot mit einem grünen waagerechten Streifen
Form: Tonne mit Toppzeichen, Leuchttonne, Schwimmstange (Spiere)
Toppzeichen (wenn vorhanden): roter Zylinder (in der Regel als Radarreflektor)
Feuer (wenn vorhanden): rotes Blitzfeuer: Blz. (2 + 1)

4.2 Linke Seite der durchgehenden Fahrrinne/rechte Seite der abzweigenden oder einmündenden Fahrrinne

Bild 4b - Bezeichnung der Fahrrinne - Linke Seite der durchgehenden Fahrrinne/rechte Seite der abzweigenden oder einmündenden Fahrrinne

Bild 4b

Farbe: grün mit einem roten waagerechten Streifen
Form: Tonne mit Toppzeichen, Leuchttonne, Schwimmstange (Spiere)
Toppzeichen (wenn vorhanden): grüner Kegel - Spitze oben - (in der Regel als Radarreflektor)
Feuer (wenn vorhanden): grünes Blitzfeuer: Blz. (2 + 1)

Die Positionen rechte Seite der durchgehenden Fahrrinne/rechte Seite der abzweigenden oder einmündenden Fahrrinne und linke Seite der durchgehenden Fahrrinne/linke Seite der abzweigenden oder einmündenden Fahrrinne werden mit den Zeichen nach Bild 1 und Bild 2 bezeichnet.

5. Zusammenspiel der Bilder 1 bis 3 (Beispiel):

Bild 4c - Zusammenspiel der Bilder 1 bis 4 (Beispiel)

Bild 4c

III. Bezeichnung der Wasserstraße sowie eines Hindernisses in oder an der Wasserstraße

A. Feste Zeichen

1. Rechte Seite

Bild 5 - Stange mit Toppzeichen (roter Kegel, Spitze unten) in der Regel als Radarreflektor

Bild 5

Farbe: rot
Form: Stange mit Toppzeichen
Toppzeichen: roter Kegel - Spitze unten - (in der Regel als Radarreflektor)
Feuer (wenn vorhanden): rotes Taktfeuer

2. Linke Seite

Bild 6 - Stange mit Toppzeichen (grüner Kegel, Spitze oben) in der Regel als Radarreflektor

Bild 6

Farbe: grün
Form: Stange mit Toppzeichen
Toppzeichen: grüner Kegel - Spitze oben - (in der Regel als Radarreflektor)
Feuer (wenn vorhanden): grünes Taktfeuer

3. Spaltung

Bild 7 - Stange mit Toppzeichen (roter Kegel, Spitze unten über grünem Kegel, Spitze oben) in der Regel als Radarreflektor

Bild 7

Farbe: rot-grün
Form: Stange mit Toppzeichen
Toppzeichen: roter Kegel - Spitze unten - über grünem Kegel - Spitze oben - (in der Regel als Radarreflektor)
Feuer (wenn vorhanden): weißes Funkel- oder Gleichtaktfeuer: Fkl. oder Glt.

4. Abzweigung, Einmündung, Hafeneinfahrt

Im Bereich einer Abzweigung, Einmündung und Hafeneinfahrt kann für jede Seite der Wasserstraße die Ufersicherung bis zur Trennspitze durch die unter den Nummern 1 und 2 (Bilder 5 und 6) gezeigten festen Schifffahrtszeichen gekennzeichnet werden. Die Fahrt von der Hafeneinfahrt in den Hafen gilt als Bergfahrt.

B. Schwimmende Zeichen (nur zur Bezeichnung eines Hindernisses)

1. Rechte Seite

Bild 8 - Schwimmendes Zeichen (nur zur Bezeichnung von Hindernissen) - Rechte Seite: rot-weiß waagerecht gestreifte Spierentonne mit Toppzeichen, Schwimmstange (Spiere), in der Regel als Radarreflektor

Bild 8

Farbe: rot-weiß waagerecht gestreift
Form: Spierentonne mit Toppzeichen, Schwimmstange (Spiere), in der Regel jeweils mit Radarreflektor
Toppzeichen (wenn vorhanden): roter Zylinder
Feuer (wenn vorhanden): rotes Taktfeuer

2. Linke Seite

Bild 9 - Schwimmendes Zeichen (nur zur Bezeichnung von Hindernissen) - Linke Seite: grün-weiß waagerecht gestreifte Spierentonne mit Toppzeichen, Schwimmstange (Spiere) in der Regel jeweils als Radarreflektor

Bild 9

Farbe: grün-weiß waagerecht gestreift
Form: Spierentonne mit Toppzeichen, Schwimmstange (Spiere), in der Regel jeweils mit Radarreflektor
Toppzeichen (wenn vorhanden): grüner Kegel - Spitze oben -
Feuer (wenn vorhanden): grünes Taktfeuer (in der Regel mit Radarreflektor)

C. Zusammenspiel der Bilder 5 bis 9 mit A.4 (Beispiel)

Bild 10 - Zusammenspiel der Bilder 5 bis 9 mit A.4 (Beispiel)

Bild 10

IV. Weitere Möglichkeiten zur Bezeichnung einer gefährlichen Stelle und eines Hindernisses in der Wasserstraße

1. Vorbeifahrt ohne Herabsetzung der Geschwindigkeit auf der freien Seite zugelassen

bei Nachtbei Tag
gesperrte Seitegesperrte Seite

Bild 11 - bei Nacht: gesperrte Seite: ein rotes Festfeuer


ein rotes Festfeuer
Verbotszeichen A.1

Bild 11 - bei Tag: gesperrte Seite: Verbotszeichen A.1

freie Seitefreie Seite

Bild 11 - bei Nacht: freie Seite: zwei grüne Festfeuer übereinander


zwei grüne Festfeuer übereinander
Hinweiszeichen E.1

Bild 11 - bei Tag: freie Seite: Hinweiszeichen E.1


Bild 11

 

bei Nachtbei Tag
Beispiele: 

Bild 12 - bei Nacht: Beispiel

Bild 12 - bei Tag: Beispiel


Bild 12

2. Vorbeifahrt nur mit Herabsetzung der Geschwindigkeit auf der freien Seite zugelassen (Wellenschlag vermeiden)

bei Nachtbei Tag
gesperrte Seitegesperrte Seite

Bild 11 - bei Nacht: gesperrte Seite: ein rotes Festfeuer


ein rotes Festfeuer

Bild 13 - bei Tag: gesperrte Seite: eine rote Flagge oder Tafel


eine rote Flagge oder Tafel
freie Seitefreie Seite

Bild 13 - bei Nacht: freie Seite: ein rotes Feuer über einem weißen Feuer


ein rotes Festfeuer
über einem weißen Festfeuer

Bild 13 - bei Tag: freie Seite: eine rote Flagge oder Tafel über einer weißen Flagge oder Tafel


eine rote Flagge oder Tafel
über einer weißen Flagge oder Tafel
Bild 13

 

bei Nachtbei Tag
Beispiele: 

Bild 14 - bei Nacht: Beispiel

Bild 14 - bei Tag: Beispiel


Bild 14

V. Zusätzliche Zeichen für die Radarschifffahrt (falls erforderlich)

A. Bezeichnung eines Radarzieles

1.

Bild 15 - Gelbe Tonne mit Toppzeichen als Radarreflektor oder Schwimmstange (Spiere) mit Toppzeichen als Radarreflektor

Bild 15

Farbe: gelb
Form: Tonne mit Toppzeichen als Radarreflektor; Schwimmstange (Spiere) mit Toppzeichen als Radarreflektor
jeweils z. B. oberhalb oder unterhalb eines Brückenpfeilers ausgelegt

2. Stange mit Radarreflektor

(oberhalb und unterhalb eines Brückenpfeilers)

Bild 16 - Stange mit Radarreflektor

Bild 16

B. Bezeichnung einer Freileitung

1. Radarreflektoren an Freileitung befestigt

(ergeben im Radarbild eine Punktreihe zur Identifizierung der Freileitung)

Bild 17 - Radarreflektoren an Freileitungen befestigt

Bild 17

2. Radarreflektoren auf gelben Tonnen an beiden Ufern paarweise ausgelegt

(ergeben im Radarbild je zwei nebeneinander liegende Punkte zur Identifizierung der Freileitung)

Bild 18 - Radarreflektoren auf gelben Tonnen an beiden Ufern paarweise ausgelegt

Bild 18

VI. Bezeichnung der Lage der Fahrrinne zum Ufer sowie des Übergangs der Fahrrinne von einem zum anderen Ufer

A. Lage der Fahrrinne zum Ufer

1. Rechte Seite

Farbe: rot/weiß
Form: Stange mit Toppzeichen
Toppzeichen: rote quadratische Tafel mit weißen waagerechten Streifen am oberen und unteren Rand

Bild 19 - Rote quadratische Tafel mit weißen waagerechten Streifen am oberen und unteren Rand

oder

roter quadratischer Lattenrahmen
Feuer (wenn vorhanden): rotes Taktfeuer

Bild 19 - Roter quadratischer Lattenrahmen

Bild 19

2. Linke Seite

Farbe: grün/weiß
Form: Stange mit Toppzeichen
Toppzeichen: auf der Spitze stehende quadratische Tafel, obere Hälfte grün, untere Hälfte weiß

Bild 20 - Auf der Spitze stehende quadratische Tafel, ober Hälfte grün, untere Hälfte weiß

oder grüner quadratischer auf der Spitze stehender Lattenrahmen
Feuer (wenn vorhanden): grünes Taktfeuer

Bild 20 - Grüner quadratischer auf der Spitze stehender Lattenrahmen

Bild 20

3. Zusammenspiel der Bilder 19 und 20 (Beispiel)

Bild 21 - Zusammenspiel der Bilder 19 und 20 (Beispiel)

Bild 21

B. Übergang der Fahrrinne von einem zum anderen Ufer

1. Rechte Seite

Farbe: gelb/schwarz
Form: Stange mit Toppzeichen
Toppzeichen: gelbe quadratische Tafel mit einem senkrechten schwarzen Mittelstreifen

Bild 22 - Gelbe quadratische Tafel mit einem senkrechten schwarzen Mittelstreifen

oder gelbes stehendes Lattenkreuz

Bild 22 - Gelbes stehendes Lattenkreuz

Bild 22

2. Linke Seite

Farbe: gelb/schwarz
Form: Stange mit Toppzeichen
Toppzeichen: gelbe auf der Spitze stehende quadratische Tafel mit einem senkrechten schwarzen Mittelstreifen

Bild 23 - Gelbe auf der Spitze stehende quadratische Tafel mit einem senkrechten schwarzen Mittelstreifen

oder gelbes liegendes Lattenkreuz

Bild 23 - Gelbes liegendes Lattenkreuz

Bild 23

3. Zusammenspiel der Bilder 22 und 23 (Beispiele)

3.1 Bezeichnung durch Einzelbaken

Bild 24 - Zusammenspiel der Bilder 22 und 23 (Bezeichnung durch Einzelbaken)

Bild 24

Feuer (wenn vorhanden):
linke Seite: gelbes Taktfeuer mit ungerader Kennung
rechte Seite: gelbes Taktfeuer mit gerader Kennung

3.2 Bezeichnung durch Richtbaken

Bild 24 - Zusammenspiel der Bilder 22 und 23 (Bezeichnung durch Richtbaken)

Bild 25

Ein Richtbakenpaar besteht aus Ober- und Unterbake. Sie bezeichnen in Deckpeilung die Richtung des Überganges. Die Oberbake steht vom Schiff aus gesehen hinter der Unterbake und ist höher als diese.

Feuer (wenn vorhanden): beide Seiten
Unterfeuer: gelbes Gleichtaktfeuer
Oberfeuer: gleichgängig mit Unterfeuer oder gelbes Festfeuer

VII. Zusätzliche Bezeichnung für einen See und eine seeartige Erweiterung

A. Bezeichnung einer gefährlichen Stelle und eines Hindernisses

1. Kardinalzeichen

Eine allgemeine Gefahrenstelle (z. B. Untiefe, Wrack, Buhne und sonstiges Schifffahrtshindernis) ist in der Regel mit einem oder mehreren Kardinalzeichen bezeichnet, die für die verschiedenen Quadranten den Bezug zur Lage der Gefahrenstelle angeben.

1.1 Definition der Quadranten und Kardinalzeichen

Die vier Quadranten (Nord, Ost, Süd und West) werden durch die vom Bezugspunkt ausgehenden Richtungen NW-NO, NO-SO, SO-SW und SW-NW begrenzt.

Ein Kardinalzeichen wird nach dem Quadranten benannt, in dem es liegt.

Der Name des Kardinalzeichens sagt aus, dass an der Seite des Zeichens vorbeigefahren werden soll, nach der es benannt ist.

Bild 26 - Kardinalzeichen (Definition der Quadranten Nord, Ost, Süd und West)

Bild 26

1.2 Beschreibung der Kardinalzeichen
Nord-Kardinalzeichen

Farbe: schwarz über gelb
Form: Spierentonne mit Toppzeichen, Schwimmstange (Spiere) mit Toppzeichen
Toppzeichen: zwei schwarze Kegel übereinander - Spitzen oben -
Feuer (wenn vorhanden): weißes Funkelfeuer Fkl. oder weißes Schnelles Funkelfeuer SFkl.

Bild 26a - Nord-Kardinalzeichen

Bild 26a

Ost-Kardinalzeichen

Farbe: schwarz mit einem breiten gelben waagerechten Streifen
Form: Spierentonne mit Toppzeichen, Schwimmstange (Spiere) mit Toppzeichen
Toppzeichen: zwei schwarze Kegel übereinander - Spitzen voneinander -
Feuer (wenn vorhanden): weißes Funkelfeuer Fkl. (3) oder weißes Schnelles Funkelfeuer SFkl. (3)

Bild 26b - Ost-Kardinalzeichen

Bild 26b

Süd-Kardinalzeichen

Farbe: gelb über schwarz
Form: Spierentonne mit Toppzeichen, Schwimmstange (Spiere) mit Toppzeichen
Toppzeichen: zwei scharze Kegel übereinander - Spitzen unten -
Feuer (wenn vorhanden): weißes Funkelfeuer Fkl. (6) + Blk. oder weißes Schnelles Funkelfeuer SFkl. (6) + Blk.

Bild 26c - Süd-Kardinalzeichen

Bild 26c

West-Kardinalzeichen

Farbe: gelb mit einem breiten schwarzen waagerechten Streifen
Form: Spierentonne mit Toppzeichen, Schwimmstange (Spiere) mit Toppzeichen
Toppzeichen: zwei schwarze Kegel übereinander - Spitzen zueinander -
Feuer (wenn vorhanden): weißes Funkelfeuer (Fkl. (9) oder weißes Schnelles Funkelfeuer SFkl. (9)

Bild 26d - West-Kardinalzeichen

Bild 26d

2. Einzelgefahrzeichen

Ein Einzelgefahrzeichen wird errichtet oder ausgelegt über einer Einzelgefahr. Die Gefahrenstelle kann an allen Seiten passiert werden. Farbe: schwarz mit einem oder mehreren breiten roten waagerechten Streifen

Form: Spierentonne mit Toppzeichen, Schwimmstange (Spiere) mit Toppzeichen
Toppzeichen: zwei schwarze Bälle übereinander
Feuer (wenn vorhanden): weißes Blitzfeuer Blz. (2)

Bild 27 - Einzelgefahrzeichen

Bild 27

B. Bezeichnung der Mitte eines Fahrwassers, einer Fahrwasserstrecke, einer Ansteuerung sowie einer Fahrwassereinfahrt

1. Mittefahrwasserzeichen

An beiden Seiten des Mittefahrwasserzeichens ist eine der zugelassenen Abladetiefe entsprechende Wassertiefe vorhanden.

Farbe: rot-weiß senkrecht gestreift
Form: Tonne mit Toppzeichen (in der Regel als Radarreflektor)
Toppzeichen: roter Ball
Feuer (wenn vorhanden): weißes Taktfeuer: Ubr., Glt. oder Blz.

Bild 28 - Mittefahrzeichen

Bild 28

2. Zusätzliche Bezeichnung einer Fahrwasserstrecke und einer Ansteuerung

Ein Leitfeuer ist ein Einzelfeuer, das durch Sektoren verschiedener Farbe und Kennung im Allgemeinen ein Fahrwasser, eine Hafeneinfahrt oder einen freien Seeraum zwischen Untiefen bezeichnet. Die Fahrwasserstrecke ist identisch mit dem weißen Sektor des Leitfeuers.

Feuer: weißes Taktfeuer: Ubr. oder Glt. mit Warnsektoren rot und grün

Bild 29 - Zusätzliche Bezeichnung einer Fahrwasserstrecke und einer Ansteuerung

Bild 29

3. Einfahrtzeichen

Das Einfahrtzeichen dient der Kennzeichnung von Einfahrten von einem See oder einer seeartigen Erweiterung in einen verhältnismäßig engeren Wasserstraßenabschnitt.

Farbe: weiß-schwarz gestreift oder schwarz-weiß gestreift
Form: Stange mit Toppzeichen
Toppzeichen: rechtes Ufer: Raute aus senkrechtem Lattenwerk; linkes Ufer: Raute aus waagerechtem Lattenwerk
Feuer (wenn vorhanden): rechtes Ufer: rotes Taktfeuer; linkes Ufer: grünes Taktfeuer

Bild 30 - Einfahrtzeichen (rechtes Ufer)

rechtes Ufer
Bild 30

Bild 31 - Einfahrtzeichen (linkes Ufer)

linkes Ufer
Bild 31

4. Zusammenspiel der Bilder 26 bis 31 und Bild 34 (Beispiel)

Bild 32 - Zusammenspiel der Bilder 26 bis 31 und Bild 34 (Beispiel)

Bild 32

VIII. Bezeichnung einer besonderen Wasserfläche

1. Tonnen für eine gesperrte Wasserfläche

Gelbe Stumpftonnen (Bild 33) oder gelbe Tonnen (Bild 34) mit oder ohne Radarreflektoren oder mit oder ohne Toppzeichen kennzeichnen eine gesperrte Wasserfläche. Als Toppzeichen können insbesondere die Zeichen nach Anlage 7 in Form von Tafeln oder Zylindern verwendet werden.

Bild 33 - Tonnen für eine gesperrte Wasserfläche (gelbe Stumpftonne)

Bild 33

Bild 34 - Tonnen für eine gesperrte Wasserfläche (gelbe Tonne ohne Radarreflektor, mit Toppzeichen)

Bild 34

2. Tonnen für sonstige Zwecke

Weiße Tonnen können zu anderen als den vorgenannten Zwecken verwendet werden. Als Toppzeichen können insbesondere die Zeichen nach Anlage 7 in Form von Tafeln oder Zylindern verwendet werden.

Bild 35 - Tonnen für sonstige Zwecke (Weiße Tonne mit Toppzeichen)

Bild 35

Stand: 01. Februar 2012